Hochzeits-Polterfest und Weinkellerbräuche
Hochzeitsspalier und Licht ins neue Heim tragen
In manchen Gegenden Österreichs bilden die Hochzeitsgäste nach der kirchlichen Trauung vor der Kirchentür ein Hochzeitsspalier, durch welches das Brautpaar gemeinsam in die Welt schreitet.
Dabei wird versucht, daß Brautpaar am Durchlaufen zu hindern, womit das gemeinsame Überwinden von Stolpersteinen in der Ehe symbolisiert wird.
Gleichzeitig symbolisiert das aus der Hochzeitsgesellschaft bestehende Spalier, bei welchem aus den erhobenen Händen über dem Brautpaar ein Spitzbogen gebildet wird, daß die Brautleute von ihren Familien und Freunden umgeben, getragen und behütet sind.
Vielfach trägt dabei die Braut die brennende Hochzeitskerze, um das Licht ins neue Heim zu tragen, gilt doch die Frau seit Urzeiten als symbolische Hüterin des Feuers und damit Licht und Herd.
Weitere Hochzeitsbräuche
Blumenstreuen, Reis- und Getreidekörner Werfen
Der weitverbreitete und schöne Brauch, über das Brautpaar beim Verlassen der Kirche Blumen, Reis- oder Getreidekörner zu streuen, soll dem Brautpaar Wohlstand, Glück und Fruchtbarkeit bescheren.
Kranzltanz und Brautstraußwerfen
Seltener geübt ist der Kranzltanz, welcher neben dem Brautstraußwerfen bei vielen Hochzeiten als Höhepunkt herbeigesehnt wird. Dabei nimmt die Brautmutter ihrer Tochter den Schleier ab und die Braut wird in den Kreis der unverheirateten Mädchen geführt. Dort wird von den Mädchen der Schleier über der Braut als Dach ausgebreitet und um die Braut ein Reigentanz aufgeführt. Nach dem Tanz nimmt die Braut den Schleier und steckt ihn demjenigen Mädchen auf, das ihrer Meinung nach die nächste Braut sein wird. Statt des abgenommenen Schleiers erhält die Braut ein Kopftuch und einen Kochlöffel und müssen alle, die sodann mit der Braut tanzen wollen, in einen Hut Geld werfen.
Beim Brautstraußwerfen dreht die Braut den unverheirateten Mädchen den Rücken zu und wirft den Brautstrauß hinter sich hoch in die Luft und diejenige, die den Brautstrauß fängt, soll die nächste Braut sein.